Buch
Suzuma, Tabitha
Forbidden : wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen? / Tabitha Suzuma. Dt. von Bernadette Ott
Titel / Verantwortliche: Forbidden : wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen? / Tabitha Suzuma. Dt. von Bernadette Ott
Veröffentlichung: Oetinger, 2011
Physische Beschreibung:
445 S.
ISBN: 9783789147449
Datum:2011
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
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Abstract:
Aufwühlender Roman um eine Liebe, die nicht sein darf. (ab 16) (DR)Von klein auf sind die Geschwister Lochan (17) und Maya (16) einander nah, die prekäre familiäre Situation verstärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl noch: Der Vater ist abwesend, die Mutter Alkoholikerin und entweder bei ihrem Freund oder verkatert. Lochan und Maya kümmern sich aufopfernd um ihre jüngeren Geschwister, übernehmen die Elternrolle, um nicht beim Jugendamt aufzufallen. Bei einem Tanz wird den beiden bewusst, dass sie nicht nur beste Freunde sind, sondern dass da ein tieferes, stärkeres Gefühl zwischen ihnen gewachsen ist. Beide reagieren verunsichert¿Die Autorin erzählt abwechselnd aus Mayas und Lochans Perspektive in Ich-Form, sodass die LeserInnen hautnah den haltlosen Taumel, in den diese verbotene, leidenschaftliche Liebe die zwei sympathischen Protagonisten stürzt, miterleben. Schnell werden die wenigen Minuten zu zweit zur Insel der Geborgenheit in einem (über-)fordernden Alltag. Durch die unmittelbare Erzählperspektive und den aufrichtig-offenen Erzählton nimmt man den Blickwinkel zweier Betroffener auf das Tabuthema Inzest ein: Immer ist da die Sehnsucht, den anderen unbeschwert lieben zu dürfen, die Gefühle nicht verstecken zu müssen, die Hand des anderen halten, einander nah sein zu dürfen, und die Fassungslosigkeit, dass etwas, das sich so selbstverständlich, so richtig anfühlt, falsch, ja sogar strafbar sein soll.Das dramatische Hin und Her zwischen Maya und Lochan, ihr verzweifeltes Ringen um die angemessene Form ihrer Liebe kostet die Autorin für meinen Geschmack zu sehr aus, ein paar Straffungen hätten dem Buch gutgetan. Allerdings gibt es wenige Jugendromane, die das Thema geschwisterlichen Inzest derart einfühlsam und eindringlich in Worte fassen. Die sexuelle Anziehung zwischen Bruder und Schwester wird nachvollziehbar und realistisch beschrieben, sehr gelungen ist auch die Schilderung von Lochans sozialer Angststörung, der immerwährenden Anspannung und Belastung, die das Miteinander mit anderen Personen für ihn darstellt.Ein beklemmender Roman mit tragischem Ende für LeserInnen ab 16, von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 nominiert und allen Büchereien zu empfehlen. (bn.bibliotheksnachrichten/Cornelia Gstöttinger/www.biblio.at)