Buch
Cohen-Janca, Irène <1954->
Annes Baum / Irène Cohen-Janca ; Maurizio A. C. Quarello ; aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Titel / Verantwortliche: Annes Baum / Irène Cohen-Janca ; Maurizio A. C. Quarello ; aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Veröffentlichung: Gerstenberg, 2011
Physische Beschreibung:
36 ungezählte Seiten : Illustrationen
ISBN: 9783836953931
Datum:2011
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
Titelvarianten:
- Les arbres pleurent aussi
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Abstract:
Annotation: Anne Franks Zeit in ihrem Amsterdamer Versteck einfühlsam und offen erzählt aus der Sicht eines alten Baumes. Rezension: Das Tagebuch der Anne Frank zählt zu den bekanntesten Zeugnissen rassistischer Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. Ihre Geschichte wurde in weit über dreißig Sprachen übersetzt und bildet immer wieder die Grundlage für literarische, filmische und mediale Bearbeitungen und Transformationen. Auch Irène Cohen-Janca und Maurizio A.C. Quarello machten sich an das schwierige Unterfangen, die Erlebnisse der Anne Frank neu zu erzählen. Die Perspektive, die sie gewählt haben, ist überraschend: In ihrem Bilderbuch erzählt ein alter Kastanienbaum von der Zeit des Mädchens in ihrem Amsterdamer Versteck. Die Rechtfertigung für diesen Kunstgriff liefert Anne Franks Tagebuch selbst. Denn immer wieder wird darin der Baum vor dem Fenster in der Prinsengracht 263 beschrieben, an ihm Jahreszeiten nachgezeichnet. Als stummer Zeitzeuge begleitete der Kastanienbaum Anne Frank und mit ihr das Schicksal all jener, die wie sie unter der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten litten und ihr zum Opfer gefallen sind. Bild und Text kleiden die dunkle Geschichte, die der Baum erzählt, gleichermaßen vorsichtig und behutsam, offen und ungeschönt in Worte und Zeichnungen. Farben werden sparsam und mit Bedacht eingesetzt: Während sanfte Farbakzente den Kastanienbaum und Anne Franks Versteck beinahe friedlich wirken lassen, drängen dort, wo die Gräueltaten des NS-Regimes beschrieben werden, dunkle Farbflächen ins Bild. Die allgegenwärtige Bedrohung, in der Anne Frank und ihre ZeitgenossInnen gelebt haben, wird spürbar. "Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird, ich höre den anrollenden Donner immer lauter ..." Neben dem Zitat aus Anne Franks Tagebuch stürzen blutrote Bomben durch den dunstig grauen Himmel. Die nächste, textlose Doppelseite zeigt einen kleinen Jungen, der zwischen den Trümmern zerbombter Häuser einem Spielzeugreif hinterherläuft. Der Himmel über ihm ist dunkelrot. Anne Franks Hoffnung, d"ass auch diese Härte aufhören wird, dass wieder Ruhe und Frieden in die Weltordnung kommen werden", hat sich nicht erfüllt. (1000 und 1 Buch/Marlene Zöhrer/www.biblio.at)